
EuGH lässt Spieler im Ungewissen: Deutsche Glücksspielverluste weiterhin in der Schwebe
Haltet eure Chips fest – denn das heiße Verfahren, in dem Spieler ihre Verluste bei nicht-lizenzierten Anbietern zurückfordern wollen, liegt weiterhin auf Eis. Ein neues Gutachten des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) sorgt zwar für Schlagzeilen, geht aber der entscheidenden Frage aus dem Weg: War das alte deutsche Internet-Glücksspielverbot überhaupt mit EU-Recht vereinbar? Hier die Details – und warum ihr als Spieler aufpassen solltet.
Worum geht es beim EuGH-Gutachten?
Was ist passiert? Am 5. September 2025 hat der Generalanwalt des EuGH eine Stellungnahme im Malta-Fall (C-440/23) abgegeben. Dabei ging es um deutsche und österreichische Spieler, die Verluste gegen Anbieter ohne lokale Lizenz einklagen. Klarstellung: Solche Klagen stellen keinen Missbrauch des EU-Rechts dar.
- Was NICHT passiert ist: Die brennende Frage – ob der alte Glücksspielstaatsvertrag mit seinem Totalverbot von Online-Glücksspielen EU-rechtskonform war – blieb unbeantwortet.
- Positiv: Das Gutachten bestätigt immerhin, dass Gerichte in EU-Staaten sehr wohl prüfen dürfen, ob Gesetze anderer Mitgliedsstaaten mit EU-Recht kollidieren.
Warum das für Spieler wichtig ist
- Spiel weiter auf Pause: Hunderte von Verfahren in Deutschland und Österreich bleiben blockiert. Ohne Antwort auf die Grundsatzfrage passiert erst einmal gar nichts.
- Nächste Runde: Am 24. September 2025 steht das nächste große Verfahren an: der Tipico-Fall (C-530/24). Zum ersten Mal wird der EuGH die Beschränkungen des Glücksspielstaatsvertrags im Bereich Sportwetten direkt prüfen.
Also – echte Neuigkeiten oder nur Warterei?
- Kurz gesagt: Ja, es ist wichtig.
- Eine große Frage ist geklärt: Spieler dürfen Verluste gegen nicht lizenzierte Anbieter einklagen, ohne dass EU-Recht im Weg steht.
- Aber das Hauptthema bleibt offen: Ob das alte Verbot überhaupt rechtens war, ist weiter unklar – und damit auch alle Rückzahlungsansprüche.
Das Tipico-Verfahren im September könnte alles verändern: Entweder öffnet es die Tür für massenweise Rückerstattungen oder es macht sie endgültig dicht.